Partizipative Altersforschung

Partizipativ zu forschen bedeutet, die relevanten Stakeholder von Beginn an und als aktive Partner in den Forschungsprozess miteinzubeziehen. Stakeholder sind jene Personen oder Gruppen von Personen, die ein Interesse am Forschungsthema haben. Im Bereich der Altersforschung sind das einerseits die Beforschten, also Personen 65+, andererseits Fachpersonen aus der Praxis. Partizipative Forschung hat eine lange Tradition, sie ist in der gerontologischen Forschung aber noch wenig etabliert.

Warum partizipativ forschen?

Für die Anwendung partizipativer Forschungsmethoden sprechen unter anderem folgende Gründe.

  • Der Einbezug relevanter Stakeholder hilft den Praxisbezug und die Praxisrelevanz von Fragestellungen sicher zu stellen.
  • Die Anwendung partizipativer Forschungsmethoden geht mit Innovation einher, wenn das Zusammentreffen verschiedener Perspektiven zu neuen Erkenntnissen und neuen Ansätzen (z.B. bei der Datenerhebung) führt.
  • Der Einbezug von Stakeholdern fördert den Transfer von Forschungsbefunden in die Praxis, da die an einem Projekt beteiligten Stakeholder als Multiplikatoren wirken.

Partizipative Altersforschung an der Universität Zürich?

Das Projekt Akademie ParForce, welches am Zentrum für Gerontologie und dem Universitären Forschungsschwerpunkt „Dynamik Gesunden Alterns“ angesiedelt ist, hat zum Ziel, Strukturen aufzubauen, die den Einsatz partizipativer Forschungsmethoden erleichtern. Schwerpunktmässig umfasst dieses Bestreben folgendes:

  • Vernetzung:
    Die Akademie ParForce trägt dazu bei, die Grenze zwischen Wissenschaft und Praxis zu gestalten. Dazu stellt sie interessierten Personen Informationen zur Verfügung, bringt Leute zusammen und bietet Raum sich über das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis auszutauschen. Damit bietet sie Gelegenheit neue Formen des Brückenschlags zu entwerfen und zu erproben.
  • Bildung:
    Es ist Ziel der Akademie ParForce Weiterbildungsmöglichkeiten für interessierte ältere Menschen und Fachpersonen aus der Praxis anbieten zu können, damit diese über ausreichend Vorwissen verfügen, um Ihre Expertise gewinnbringend für alle in partizipative Forschungsprojekte einbringen zu können.
  • Forschung:
    Auch wenn die Vorteile partizipativer Vorgehensweisen auf der Hand liegen, ist bis heute nicht ausreichend belegt, in welcher Art und Weise Forschung von der Partizipation der Stakeholder profitieren kann. Deshalb ist die Erforschung der Effekte partizipativer Forschungsmethoden eines der Ziele der Akademie ParForce.

Das Projekt ParForce startete im Jahr 2014. Aktuell laufen am Zentrum für Gerontologie zwei partizipative Projekte, eines zum Thema Demenz am Lebensende (Runder Tisch ZULIDAD) und eines zum Thema gute gerontologische Forschung (Gütesiegelprojekt). Weiterführende Informationen zu ParForce sind hier zu finden.

Alle
Bildung
Forschung
Praxis

Kommentar Schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert