Lebenslanges digitales Lernen: OldSchool-Plattform für Erwachsene 60+

Digitale Lernkonzepte (z.B. E-Learning) richten sich meist an junge Generationen, z.B. Studierende und Arbeitnehmer*innen. Deshalb entwickeln wir ein neues E-Learning-Konzept und eine Plattform für 60+, die lebenslanges Lernen unterstützt.

In einer Welt zunehmender Langlebigkeit und Digitalisierung ist das Lernen im Alter eine wichtige Säule des gesunden Alterns. Lebenslanges Lernen umfasst eine kontinuierliche Entwicklung von Wissen und Fähigkeiten während des gesamten Lebens und beschränkt sich nicht auf formale Bildung. Das Ziel des Lernens sollte sowohl unter dem Aspekt der Beschäftigungsfähigkeit und des Wirtschaftswachstums als auch im Rahmen der lebenslangen persönlichen Entwicklung, der sozialen Integration und der aktiven Bürgerbeteiligung beschrieben werden.

Lebenslanges Lernen ist förderlich für den Erhalt von Lebensqualität

Lebenslanges Lernen wird für älter werdende Menschen noch wichtiger, damit sie in der Gesellschaft aktiv und engagiert bleiben, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich das Weiterlernen im Alter positiv auf die Lebensqualität von Senior*innen auswirkt: Es hat erhebliche positive Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen, die sozialen Beziehungen, die Fähigkeit mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) Schritt zu halten, die sozioökonomischen Ressourcen vor und nach dem Eintritt in den Ruhestand und das Wohlbefinden (durch die Stärkung der Eigenverantwortung, des Selbstwertgefühls und der positiven Lebensperspektiven).

Es braucht passende digitale Lernkonzepte für die Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen

Digitale Lernkonzepte (z. B. E-Learning) zielen jedoch meist auf junge Generationen ab und gehen selten auf die Bedürfnisse der Generation 60+ ein. Dies ist auf die Geschwindigkeit des technologischen Wandels, die digitale Ungleichheit zwischen den Generationen und auf politische Massnahmen zurückzuführen, die den Lernkompetenzen und -bedürfnissen im höheren Lebensalter nicht gerecht werden. Online-Lernformen können den vielfältigen kognitiven, motivationalen und physischen Merkmalen der über 60-Jährigen gerecht werden. Um dieses Potential zu nutzen, revolutionieren wir die «Bildung 60+» durch die Entwicklung eines neuen E-Learning-Konzepts und einer Plattform, die lebenslanges Lernen unterstützen. Unsere innovative Plattform, OldSchool, ist an der Universität Zürich entstanden und wird im Rahmen einer Forschungs- und Innovationsgruppe am Healthy Longevity Center stetig weiterentwickelt. OldSchool bietet zielgruppenspezifische Kursinhalte, Lernformate und sehr gute Nutzererfahrungen. Basierend auf unserer gerontopsychologischen Forschung an der Universität Zürich entwickeln wir die Plattform gemeinsam mit Senior*innen kontinuierlich weiter.

Wenn Sie sich an unserer Initiative beteiligen möchten, besuchen Sie gerne unsere Website und erfahren Sie mehr: www.oldschoolplatform.com

Referenzen

Ackermann, T. P., & Seifert, A. (2021). Older adults’ engagement in senior university lectures and the effect of individual motivations. Frontiers in Education, 6, p. 42.

Bai, X., He, Y., & Kohlbacher, F. (2020). Older people’s adoption of e-learning services: A qualitative study of facilitators and barriers. Gerontology & Geriatrics Education, 41(3), 291-307.

Elena-Bucea, A., Cruz-Jesus, F., Oliveira, T., & Coelho, P. S. (2020). Assessing the role of age, education, gender and income on the digital divide: evidence for the European Union. Information Systems Frontiers, 1-15.

Jenkins, A., & Mostafa, T. (2015). The effects of learning on wellbeing for older adults in England. Ageing and Society, 35(10), 20-53.

Limone, P., Monacis, L., Ceglie, F., Sinatra, M., & de Palo, V. (2018). Enhancing e-learning in old age. Australian Journal of Adult Learning, 58(1), 88-109.

Seifert, A., Schelling, H. R., Tönsmann, S. & Martin, M. (2019). Partizipativ mitforschen:
Interesse und Meinungen zur partizipativen Forschung unter Teilnehmenden einer
Seniorenuniversität. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie.

Bildung
Praxis

Kommentar Schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert