Die Umsetzung der Altersstrategie ist auf Kurs

In der Stadt Zürich laufen derzeit viele Projekte zur Umsetzung der Altersstrategie 2035. Dazu gehören der Ausbau des Informations- und Beratungsangebots für Seniorinnen und Senioren, die Erstellung von zusätzlichen Alterswohnungen oder die Eröffnung des ersten «Gesundheitszentrums für das Alter». Auch die geplante geriatrische Rehabilitationsklinik am Stadtspital Standort Waid und die damit verbundene Ergänzung der Altersmedizin zeigen, dass die Altersstrategie der Stadt Zürich konkret wird.

Ältere Menschen funktionieren heute ganz anders als zum Beispiel noch meine Grosseltern. Und die kommenden Generationen werden nochmals andere Bedürfnisse haben. Darauf muss sich Zürich einstellen. Einen wichtigen Schritt hierfür haben wir mit der Veröffentlichung der Altersstrategie 2035 vor eineinhalb Jahren getan: Die Altersstrategie definiert in vier Handlungsfeldern («Wohnen und Pflege», «Information und Angebot im Quartier», «Mobilität», «Partizipation») 44 Massnahmen, die dafür sorgen sollen, dass die Stadt Zürich noch altersfreundlicher wird als sie es heute schon ist. Aber was heisst denn eigentlich «altersfreundlich»? Mir ist es wichtig, dass alle Zürcherinnen und Zürcher auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen, sozialen oder gesundheitlichen Situation. Dafür haben wir die «Altersstrategie 2035» erarbeitet.

Jetzt wird deren Umsetzung vorangetrieben – innerhalb der Verwaltung und in Zusammenarbeit mit externen Partnern. Besonders wichtige Akteure sind auch hier, wie schon bei der Entwicklung der Altersstrategie, die älteren Menschen selber. Eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung der Altersstrategie haben wir uns die Zeit genommen für einen ersten Blick auf das Erreichte und dieser zeigt ganz eindeutig: Die Umsetzung der Altersstrategie ist auf Kurs!

Neue Onlineplattform und Fachstelle bieten Information zum Thema Alter

Die neue städtische Webseite «Zürich im Alter» gibt eine einfach zugängliche Übersicht über die Angebote, welche in der Stadt Zürich für ältere Menschen zur Verfügung stehen. Besonders hilfreich ist die Onlineplattform bei der Suche nach altersfreundlichem Wohnraum, denn sie erschliesst das gesamte städtische, private und gemeinnützige Wohnangebot für ältere Menschen in der Stadt Zürich. Ein digitaler Wohnberater zeigt zudem auf, welche Faktoren bei der Auswahl der Wohnform bedeutsam sind. Für Menschen ohne Internetanschluss werden alle Online-Informationen auch telefonisch oder persönlich durch die neue Fachstelle «Zürich im Alter» erteilt. Diese bietet persönliche Beratung und Hausbesuche an und vereint damit die Angebote der früheren «Fachstelle für präventive Beratung im Alter» und «Beratungsstelle Wohnen im Alter (WiA)». Die Fachstelle «Zürich im Alter» ist neu dezentral organisiert und bringt so ihre Dienstleistungen näher zu den Menschen in die Quartiere. Die Standorte befinden sich in Wipkingen, im Gesundheitszentrum für das Alter Klus Park und im Verwaltungszentrum Eggbühl.

Mehr Wohnraum dank Zusammenarbeit und Innovation

Ein zentrales Ziel der Altersstrategie ist, mehr Alterswohnungen schaffen, in denen ältere Menschen möglichst selbständig leben können. Die knappen Landreserven und hohen Immobilienpreise bilden hierbei ernsthafte Hürden. Um zusätzliche Wohnungen zu realisieren, setzt die Stiftung Alterswohnungen (SAW) auf Neubauten und Nachverdichtung in bestehenden Siedlungen. Neue Siedlungen werden in den kommenden Jahren vor allem als Kooperationprojekte entstehen. Die SAW strebt eine enge Zusammenarbeit mit anderen gemeinnützigen Wohnbaustiftungen, Genossenschaften und Liegenschaften Stadt Zürich, an. Ein Vorhaben, das Wohnraum schafft und gleichzeitig die soziale Durchmischung fördert, ist die Erneuerung der Siedlung Felsenrain, die unter dem Titel «Generationenwohnen» zusammen mit der Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien realisiert wird. In Ergänzung zu ihren derzeit 34 Siedlungen sucht die SAW auch kleinere Liegenschaften, mit wenigen Wohnungen als «Satelliten» grösserer Siedlungen. Ziel ist, dank verstärkten Efforts bis 2035 rund 1000 zusätzliche Alterswohnungen anbieten zu können, also 50 Prozent mehr als heute.

«Leben im Zentrum»: Alters- und Pflegeangebote neu unter einem Dach

Einer der Schwerpunkte der Altersstrategie besteht auch darin, die Angebote für Wohnen und Pflege für die ältere Bevölkerung stärker zu vernetzen und aufeinander abzustimmen. Dazu wurden die Alterszentren und Pflegezentren der Stadt Zürich zu einer Organisation zusammengelegt, den «Gesundheitszentren für das Alter». Das erste «Gesundheitszentrum für das Alter», das die Angebote der ehemaligen Alterszentren und Pflegezentren unter einem Dach anbietet, ist der Neubau Mathysweg, der im Frühjahr 2022 bezugsbereit ist. Älteren Menschen, die in einer Wohngemeinschaft wohnen und dennoch von der Infrastruktur eines Gesundheitszentrums profitieren möchten, bietet das neue Gesundheitszentrum Eichrain ab 2023 erstmals entsprechende Wohnungen an. Deren Bewohnerinnen und Bewohner teilen sich einen Gemeinschaftsraum mit Balkon und eine Küche.

Stärkung der Altersmedizin im Stadtspital Standort Waid

Im Rahmen der städtischen Altersstrategie positioniert das Stadtspital Zürich den Standort Waid als schweizweit führendes Spital in der Altersmedizin. Die Universitäre Klinik für Altersmedizin am Stadtspital Zürich Waid u verzeichnet steigende Patientenzahlen und stärkt ihr Angebot laufend mit innovativen Leistungen. Zwischen 2018 und 2021 ist die Zahl stationärer Patientinnen und Patienten in der Altersmedizin um 8% angestiegen. Eine weitere starke Zunahme im Bedarf an Altersmedizin ist vor dem Hintergrund der demographischen und medizinischen Entwicklung in den nächsten Jahren absehbar. Zur umfassenden Versorgung gehört zukünftig auch die geriatrische Rehabilitationsklinik am Stadtspital Zürich Waid, die durch Zurzach Care betrieben wird. In den Aufbau involviert sind auch die Gesundheitszentren für das Alter mit ihrem Standort Käferberg. Geplant sind rund 40 Betten, die in die bestehenden Gebäude des Stadtspitals integriert werden. Die Inbetriebnahme ist im Rahmen der Spitalplanung im Jahr 2023 geplant.

Die Vielfalt an Themen, die im Rahmen der Altersstrategie bearbeitet werden, ist sehr breit. Eineinhalb Jahre seit Lancierung der Altersstrategie ist deren Umsetzung in vollem Gange. Es gibt Massnahmen, die sich leichter umsetzen lassen. Andere wiederum brauchen von Natur aus mehr Zeit – wie etwa bauliche Projekte. Das Wichtigste aber ist, voranzukommen. Und das tun wir. Ich bin begeistert, wie engagiert alle Beteiligten mitarbeiten, um Zürich noch altersfreundlicher machen.

Alle

Kommentar Schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert