AIDA-Care (aufsuchende individuelle Demenz-Abklärung und Beratung)

Projekt im Rahmen der Koordination Umsetzung «Nationale Demenzstrategie 2014 – 2019» im Kanton Zürich

AIDA-Care ist ein niederschwelliges, zugehendes Abklärungs- und Beratungsangebot bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung. Aida-Care hat im ganzen Kanton Zürich den Schwerpunkt, sozial isolierte Menschen mit Demenz und auch sozial isolierte Dyaden von Demenzerkrankten und ihren hauptbetreuende Angehörigen zu beraten und zu unterstützen, insbesondere dann, wenn eine reguläre Demenzabklärung in einer Memory Klinik aufgrund von Widerstand durch den Betroffen nicht möglich ist. Die Klienten werden nach der Abklärung und Beratung an ein weiterbetreuendes Netz übergeben.

Konzept und Projektziele

AIDA-Care verfolgt Ziele auf verschiedenen Ebenen: Das Angebot stärkt die ambulante Grundversorgung in den Gemeinden durch Vermittlung und Transfer von demenzspezifischem Wissen und trägt langfristig zu einer Reduktion notfallmässiger Hospitalisationen und zur Verzögerung des Eintritts in Langzeitpflegeinstitutionen bei.

Ausserdem unterstützt AIDA-Care die Angehörigen, die formellen und informellen Personen im Umgang mit der Erkrankung und der eigenen Situation. So wird das bestehende Helfernetz gestärkt oder dessen Formierung unterstützt. AIDA-Care gibt den Menschen mit Demenz die Möglichkeit, zu Hause zu verbleiben oder dahin zurückzukehren, auch dann wenn sie alleine leben. AIDA-Care konstituiert, sofern möglich auch mit dem an Demenz erkrankten Menschen, eine für ihn sichere und individuell entsprechende Betreuung und Unterstützung zur Verhinderung der häufig vorkommenden Verlorenheit.

Zielgruppe von AIDA-Care
Das Angebot zur Beratung und Abklärung AIDA-Care richtet sich an sozial isolierte zu Hause lebende Personen mit auffälligem, demenztypischen Verhalten oder einem Verdacht auf Demenz sowie an ihr soziales Umfeld, insbesondere an die Angehörigen.

Schnittstellen
Die erfolgreiche Arbeit von AIDA-Care wird nicht zuletzt auch durch eine gute Vernetzung bestimmt. Je nach regionaler Lage und Ausstattung des Gebietes können hier unterschiedliche Vernetzungsmöglichkeiten sinnvoll sein. Zu den wichtigsten gehören aber in jedem Fall die folgenden: Gemeinden, Altersbeauftragte, Hausärzte, Spitex, stationäre/teilstationäre und ambulante Angebote, KESB, Pro Senectute, SRK, Gewerbevereine, und weitere Akteure im erweiterten Gesundheitswesen.

Zuweisende Stellen
Nahezu jede Person oder auch Institution, die etwas Verändertes oder überdauernd Auffälliges an einer ihr bekannten Person beobachtet, kann sich an AIDA-Care wenden. Ebenso können aber selbstverständlich auch Institutionen wie Spitex, KESB oder Pro Senectute um eine Abklärung bitten.

Praktische Umsetzung AIDA-Care in Pilotprojekten

Das Konzept AIDA – Care wird in drei Piloten in die Praxis umgesetzt, begleitet und eventuell anschliessend angepasst. Bei der Pilotierung sollen unterschiedliche Versorgungsstrukturen berücksichtigt werden, um eine Generalkompatibilität zu testen. Das Pilotprojekt läuft seit Januar 2016 bis Dezember 2017 im KZU Bassersdorf, im Gesundheitszentrum Dielsdorf und in der Gemeinde Adliswil mit Thalwil und Horgen.

Prozessablauf von AIDA-Care
Das grundsätzliche Vorgehen sollte nach dem folgenden Schema ablaufen: Nachdem eine Person von einem Zuweiser angemeldet wurde, bereitet die AIDA Care-Beraterin einen Hausbesuch vor (Informationssammlung, Terminabmachen etc.). Beim Hausbesuch macht sie sich ein Bild von der aktuellen Lebenssituation der Person und führt mit Einverständnis des Betroffenen einige Tests durch. Diese werden im Anschluss ausgewertet und in einer Diagnosekonferenz mit weiteren Fachpersonen besprochen. Danach erfolgt ein zweiter Hausbesuch, bei dem gewisse Empfehlungen abgegeben und besprochen werden. Je nach Gesprächsverlauf und individueller Situation werden dann die Massnahmen eingeleitet. Zum Abschluss erfolgt ein schriftlicher Bericht an den Hausarzt.

Es versteht sich aber von selbst, dass dieses Vorgehen immer der individuellen Situation angepasst werden muss. Manchmal braucht es zwei Hausbesuche um erst einmal Vertrauen zu schaffen, bevor man die Situation erfassen kann.

Evaluation
Das Konzept wird im Anschluss an die Pilotphase evaluiert. Nach Abschluss der Evaluation und eventueller Anpassung des Konzeptes wird dieses zur Implementierung zur Verfügung gestellt. Die entstehenden Kosten zur Implementierung und möglicher Begleitung müssen von der Region oder Institution selbst getragen werden.

Alle
Praxis

Kommentar

Ich finde ihr Angebot sehr spannend. Gibt es auch eine entsprechende Adresse im Kt. Aargau? Mein Schwager wohnt in Islisberg AG. Seine Partnerin bereitet zunehmend Schwierigkeiten. Sie hat Demenz. Wo kann er sich Unterstützung holen?

Sehr geehrte Frau Hauswirth

Leider kann ich Ihnen fürs Aargau keine Auskunft geben. Vielleicht versuchen Sie es zunächst einmal bei der Alzheimer Vereinigung ?

Alles Gute und beste Grüsse
Bettina Ugolini

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