Jutta Bürgi engagiert sich im städtischen Gesundheitszentrum für das Alter Mattenhof als Freiwillige. Sie ist Rikscha-Pilotin und bereitet den Bewohnenden mit ausgedehnten Ausflügen durchs Quartier regelmässig grosse Freude.
«Für die Bewohnenden ist es fast so, als würden sie selbst Velofahren. Auf unseren E-Rikschas sitzen die Passagier*innen nämlich vorne und haben alles wunderbar im Blick», meint Jutta Bürgi, freiwillige Rikscha-Pilotin im städtischen Gesundheitszentrum für das Alter Mattenhof in Schwamendingen. Dass sie sich ausgerechnet hier als Freiwillige für das Wohl der Bewohnenden einsetzt, ist einem Zufall geschuldet: «Ich wohne direkt gegenüber vom Gesundheitszentrum. Die Freiwilligenkoordinatorin des Mattenhofs hat in meiner Wohnsiedlung Flyers für die Freiwilligenarbeit verteilt. Da mir schon lange klar war, dass ich in meiner Freizeit etwas Sinnstiftendes machen möchte, habe ich einen Flyer mitgenommen und mich danach beim Mattenhof gemeldet.»
«Das war ein Glücksgriff für beide Seiten», findet Sandra Kälin, Freiwilligenkoordinatorin im Gesundheitszentrum Mattenhof. Die Freiwilligen seien für die Bewohnenden enorm wichtig und eine grosse Stütze. «Nebst der Funktion als Rikscha-Pilotin gibt es bei uns noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Begleitungen für Spaziergänge oder zu externen Terminen wie einem Besuch bei der Hausärztin sind wertvoll. Und natürlich darf man den Bewohnenden auch ganz einfach Gesellschaft leisten, gemeinsam Spiele spielen oder bei der Nutzung von PC und Handy unterstützen.»

Zurzeit beschäftige das Gesundheitszentrum Mattenhof über 20 Freiwillige. «Viele von ihnen sind schon mehrere Jahre bei uns und haben innige Beziehungen zu den Bewohnenden aufgebaut. Sie kennen zum Beispiel ihre Geburtstage und kommen mit einem kleinen Geschenk vorbei. Diese Herzlichkeit, dieser zwischenmenschliche Kontakt, das ist für unsere Bewohnenden sehr wertvoll.» Die Vergänglichkeit des Lebens, das gehöre im Gesundheitszentrum zum Alltag dazu. Deshalb würden sie vor einem Freiwilligenengagement immer gut abklären, was die interessierte Person für Erwartungen an den Einsatz knüpfe, stellt Sandra Kälin klar. «Gerade in den Gesundheitszentren mit Schwerpunkt Spezialisierte Pflege – dazu gehört auch der Mattenhof – muss man mit den körperlichen Beschwerden und anspruchsvollen Gesundheitszuständen der Bewohnenden gut umgehen können. Auf Bewohnende zuzugehen, die beispielsweise eine dementielle Erkrankung haben, erfordert Mut und das nötige Feingefühl. Das ist auch der Grund, weshalb wir unseren Freiwilligen interne Schulungen in unserem hauseigenen Schulungszentrum Gesundheit anbieten und empfehlen. Das bereitet die Freiwilligen optimal auf ihr Engagement vor und gleichzeitig besteht damit eine Möglichkeit, auch Freiwillige anderer Standorte kennenzulernen.»
Jutta Bürgi hat als Rikscha-Fahrerin ihren Einsatzbereich gefunden, für den sie brennt: «Ich mag die Freiwilligenarbeit mit älteren Menschen. Es kommt enorm viel zurück. Zudem fahre ich gerne Velo und halte mich damit gleichzeitig körperlich fit. Es stellt mich zufrieden, wenn ich Menschen, die sich räumlich und zeitlich nicht mehr gut orientieren können, eine Möglichkeit bieten kann, rauszukommen. Raus aus dem Pflegealltag. Sobald wir mit der Rikscha losfahren, blühen die Bewohnenden förmlich auf. Gerüche, Geräusche, Wind und Wetter – das Fahren mit der Rikscha spricht alle Sinne an. Eine Bewohnerin, die regelmässig bei mir mitfährt, spricht im Alltag eigentlich fast nicht mehr. Auf der Rikscha singt sie dann immer fröhlich ein Lied vor sich hin.»

Möchten Sie sich freiwillig engagieren?
Wenn auch Sie daran interessiert sind, sich an einem der zahlreichen Standorte der Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich zu engagieren, dann kontaktieren Sie am besten direkt Ihr bevorzugtes Gesundheitszentrum. Auf der Website der Gesundheitszentren finden Sie zahlreiche Informationen.
Für weitere Auskünfte steht Ihnen die Fachstelle für Freiwilligenarbeit gerne zur Verfügung: Telefon 044 412 21 11
Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/engagement-im-zentrum
Kommentar
Guten Tag,
mit Interesse habe ich den obenstehenden Beitrag zum Fahren älterer Menschen mit der Rikscha gelesen. Ich vermittle in unserem Ort Freiwillige für Besuchsdienste bei ihnen zugeteilten Personen im Heim oder zuhause. Sie spazieren, spielen, lesen, unterhalten sich, sind draussen oder in der Cafeteria. Ein Angebot mit einer Rikscha haben wir zurzeit nicht, ich könnte es mir jedoch gut vorstellen ein solches zu initieren. Es würde mich interessieren wie sie dieses Angebot aufgegleist und finanziert haben und was die Kosten für eine Rikscha sind. Eine weitere Frage: Haben sie eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen.
Wir haben von unserem Verein eine solche Versicherung, falls bei einem Bsuech etwas passiert.
Es würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören.
Freundlicher Gruss aus Sempach
Annemarie Muff-H.
Vermittluch Bsuech Sempach/Sempach Station